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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 305

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. 305 Durch treuen Rat der Hast entrissen, In eines einzigen Knechts Geleit, Schweift sie, umschreckt von Finsternissen, Durch wilber Heiben Einsamkeit. Die Wipfel reif behang'ner Föhren Durchbricht des Morgens matter Glanz; Da grüßet sie mit biit’ren Zähren Den Markstein ihres teuren Laubs. „Halt an! Hier blüh’n die säcks'schen Matten, Dort Wittenberg winkt Sicherheit, — Ach wohl vor dem erzürnten Gatten, Doch niemals mehr vor Herzeleib!" Und wie die Grenze überschritten, Sprengt fern ein Reiterzug heran, Und ernst in seiner Ebeln Mitten Naht sich der wackere Johaun. Auf bleichen Wangen flücht'ge Röte Sinkt stumm sie an des Ohmen Herz: Und spät löst sich im Strom der Rebe Der langverhalt'ne, herbe Schmerz. „0 unersorschlich Gotteswalten, Das mir die bitt’re Wahl gestellt: Ob ich an Mann und Kind will halten, Ob an dem Heile jener Welt! Und mir gelang, bies Herz zu beugen Vor aller Welten Gott und Herrn; Doch ach, bies Leben muß erbleichen Mit meines Hauses schönem Stern." Und tränvoll hängen Aller Blicke An dieser rührenben Gestalt; Doch vor so schmerzlicher Geschicke Machtvoll erschütternber Gewalt Starr schweigsam Sinn und Munb erschrecket, Und jeber Blick flieht niebecwärts; Da hat der Geist des Herrn erwecket Des großen Martin Luther's Herz: „Nun fehr ich, daß der Geist gekommen Und bleibt bei uns in Ewigkeit! Die Feuerzeichen sinb entglommen, Die Simeon einst prophezeit; „„Er ist der Welt gesetzt zum Zeichen, Zu Vieler Fall und Auferstehen, Ein schneibenb Schwert in scharfen Streichen Wirb durch das Herz der Mutter geh'n." " Wo wibeisprochen wirb dem Zeichen, Da steht's — ein ew'ges Siegspanier, Wo Gottes scharfe Winbe streichen, Gebeiht der Lenz zu höh'rer Zier. Irrt euch nicht anbem Herrn der Zeiten, Sein Rat hält Stunbe, Weg und Ort: Er wirb sich Branbenburg bereiten zu seiner Kirche starkem Hort." Joachim Ii. führte die Reformation im ganzen Laube ein, nachbem bereits fein Btuber, der Markgraf Johann von Küftrin, gleich beim Antritt feiner Regierung in der Neumark die evangelische Kirchenorbnung eingeführt hatte. Unter Joachim Ii. war es auch, als das Herzogtum Preußen in enge Beziehung zum Kurfürstentum Branbenburg trat; Joachim erwarb nämlich für sich und seine Nachkommen die Mitbelehnung für Preußen; hier regierte bamals fein naher Berwanbter Albrecht von Branbenburg (-Ansbach). Dieser war von den deutschen Rittern zum Hochmeister ihres Orbens erwählt worben. Er hatte nun die geistliche Orbensherrfchaft in ein weltliches Herzogtum ver-wanbelt (15*25). Da aber die Ansbachs che Linie der Hohenzollern dem Aus-sterb en nahe war, gelang es dem Kurfürsten Joachim Ii., die Mitbelehnung für Preußen zu erwerben (1569). Wegen feines Eifers für die Ausbreitung der Reformation war er bei feinen Untertanen sehr beliebt. Das erfahren wir aus folgenbem Gebicht: Joachim Ii. „Joachim, laß Lob und Preis bir tönen, Froher Dank sei bir von uns gebracht, Ew’ger Ruhm wirb beinen Scheitel krönen, Daß bu brangeft durch des Irrtums Nacht, algeber Ii. Reiniger, Geschichte, Teil 1. 3. Aufl. 20

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 55

1913 - Langensalza : Beltz
Bonifatius, der Apostel der Deutschen. bb verließ Bonifatins ihr Land, fuhr den Rhein hinauf und stieg über die Alpen. Ein ganzer Pilgerzug ging mit ihm. Nach unendlichen Mühsalen kamen sie nach Italien. Der Anbück der schönen und heiligen Stadt entschädigte alle für die überstandenen Gefahren. Sie begaben sich in die Peterskirche und dankten Christus für die treue Führung. Nach einigen Tagen besuchte Bonifatius den Papst und brachte ihm sein Anliegen vor. Der Missionar hatte mit dem Kirchenfürsten eifrige und tägliche Unterredungen, bis der Sommer und mit ihm die Zeit der Abreise und Rückkehr heranrückte. Bonifatius empfing vom Papste einen Emp-fehluugsbries für den fränkischen König und den Auftrag, die wilden Völker Germaniens zu besuchen. Er kehrte nach Deutschland zurück und ging ins Land der Hessen und predigte das Evangelium und taufte Taufende. Überschrift? Zusammenfassung: Bonifatius' Heimat. Die erfolglose Predigtbeideufrieseu. Die Reise nach Rom. Die Bekehrung der Hessen. c) Nachdem er alle Hessen bekehrt, in ihrem Lande noch mehrere Kirchen erbaut und Seelsorger eingesetzt hatte, begab er sich ins Land der Thüringer. Er predigte und ruhte nicht eher, bis auch der größte Teil dieses Volkes bekehrt war. Überschrift? Zusammenfassung: Diebekehruugderthüringer. ä)Wie sorgte Bonifatius nun dafür, daß die Getaufteudemchri st eu glauben treu blieben? Schon im Hessenlande hatte er Kirchen erbaut und Prediger eingesetzt, die das Volk in der christlichen Lehre unterrichten sollten. Die Gründung des Klosters Fulda. Aber woher nahm er tüchtige Prediger? Er rief Mönche aus England und Italien nach Deutschland und stellte sie als Seelsorger an. Doch ihre Zahl war viel zu klein. Bonifatius beschloß, mitten in Deutschland eine Stätte zu gründen, an welcher Prediger ausgebildet werden sollten. Er hatte in Bayern einen deutschen Jüngling, namens Sturm, kennen und lieben gelernt. Diesen nahm er mit nach Fritzlar, um ihn der Erziehung und dem Unterrichte einer seiner Priester zu übergeben. Dieser bestrebte sich mit allem Fleiße, Sturm zum Dienste Gottes zu erziehen. Sturm wurde gleichfalls zum Priester geweiht und begann ringsumher den Völkern zu predigen. Nachdem er drei Jahre lang seinem Berufe nachgegangen war, kam er auf den Gedanken, sich von der Welt ganz zurückzuziehen und das harte und rauhe Leben eines Einfiedlers zu führen. Bonifatius unterstützte freudigst diesen Plan, gab seinem Schüler zwei Gefährten und beauftragte ihn, in den großen Buchenwald an der Fulda zu ziehen und daselbst eine Stätte zu bereiten für fromme Männer, die sich ganz dem Dienste Gottes widmen wollten. So zogen die drei nach der Einöde. „Von Fritzlar ausgehend, nahm sie bald der dichte Wald auf. Sie fahen nichts als Himmel und Erde, ungeheure Bäume und wilde Tiere. Am dritten Tage gelangten sie an die Stelle, wo heute das Städtchen Hersfeld liegt. Als sie von dort die umliegende Gegend besehen und ausgekundschaftet hatten, beteten sie zu dem Herrn, daß dieser Ort ihnen zur Wohnstätte gesegnet werden möchte. Sie errichteten kleine Hütten von Baumrinden und blieben dort längere Zeit. Das waren die ersten An-

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 117

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. 117 kennen, daß der Papst auch Oberherr über Kaiser und Reich war. Das war das Ziel Gregors. Was ging nun in Deutschland vor? Die Sachsen atmeten gewiß auf: Nun sind wir frei! Und wie verhielten sich vor allem die Fürsten, die sich der Macht Heinrichs ja nur widerwillig gebeugt hatten? Das Königtum schien in seinen Grundfesten erschüttert. Heinrich Iv. war König ohne Macht und Recht, so lange der Bann auf ihm ruhte. Was blieb, um das Verlorene wiederzugewinnen, anders übrig, als sich dem Papste zu unterwerfen und ihn demütig um Lossprechung vom Banne zu bitten? Aber die geistlichen und weltlichen Fürsten hatten doch zu Worms die Absetzung Gregors beschlossen! Die Frage war nun: Werden sie bei ihrem Beschlusse beharren und weiter treu zum Könige stehen — trotz der Bannung? a) Als der Bannfluch bekannt wurde, loderte in Sachsen der Aufstand von neuem auf. Heinrich Iv. berief die Fürsten nach Worms, um sie zur Unterstützung im Kampf gegen die Empörer und gegen den Papst zu bitten. Nur wenige kamen. Die meisten ließen sich entschuldigen: Dem gebannten König brauchen wir nicht mehr zu gehorchen. Auch viele Bischöfe fielen von ihm ab. Sie drohten jedem, der dem Könige treu bleiben wollte, mit dem Banne. So wurde auch der größte Teil des Volkes zum Abfall gebracht. Leidenschaftlicher Zorn ging durch Heinrichs Seele, als er erfuhr, daß alle ihn verlassen hatten. Aber was half ihm sein Zürnen? Er war ja machtlos und besaß weiter nichts mehr als den Namen eines Königs. Auch den wollte man ihm noch nehmen. Die Fürsten hatten nämlich im geheimen verabredet, ihn abzusetzen und einen neuen König zu wählen, falls Heinrich nicht binnen Jahresfrist vom Banne gelöst wäre. Zugleich beschlossen sie, den Papst zu einem Fürstentage nach Augsburg einzuladen, um gemeinsam mit ihm über den König zu verhandeln. Heinrich aber erfuhr alles. Vertiefung. Warum fielen die geistlichen und weltlichen Fürsten und das Volk vom Könige ab? Der Bann war den Fürsten eine willkommene Gelegenheit, sich von dem herrschsüchtigen Könige freizumachen und ihre eigene Macht zu sichern und zu stärken. Die Bischöse sagten sich los, weil Heinrich ja ohne jede Macht war und sie nicht mehr schützen konnte. Das deutsche Volk war zwar über das Schicksal seines Königs tiefbetrübt; doch infolge des Bannes sah es sich zum Abfall gezwungen. Den Sachsen war das Unglück Heinrichs nur willkommen. Sie jubelten über die Bannung ihres Bedrückers, der sein Wort nicht gehalten und sie von neuern geknechtet hatte, und freuten sich, daß sie sich nun freimachen konnten. Inwiefern hatte Heinrich die tiefe Erniedrigung vor Volk und Fürsten mit verschuldet ? (Durch seine Rücksichtslosigkeit, Grausamkeit, Ungerechtigkeit, seine Rachsucht und sein Streben nach unumschränkter Macht hatte er sich verhaßt gemacht.) Überschrift? Zusammenfassung: Die Folgen des Bannes. b) Heinrich war entschlossen, sich vom Bannfluch zu befreien. Er handelte schnell. Nur von wenigen Getreuen begleitet, verließ er einige Tage vor Weihnachten (1076) ganz heimlich die Stadt Speier und trat mit seiner Gemahlin und seinem kleinen Sohne die Reise an. Die Heftigkeit und Rauheit des Winters war in diesem Jahre so andauernd und hart, daß der Rhein-

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 187

1913 - Langensalza : Beltz
Die deutsche Stadt im Mittelalter. 1s7 an der Wand lehnte. Gilbrecht lachte vergnügt, Timmo machte dem Alten eine Verbeugung und sprach laut und lustig: „Timotheus Schneck, Schusterknecht aus Darmstadt, bringt Gruß und Glück der guten Stadt Lüneburg aus allen vier Winden!" „Und ich," sprach Gilbrecht, „bin Böttcherknecht und ein Lüneburger Kind." „Daß du ein Böttcher bist, seh' ich," sagte der Torwart, ihm ins Gesicht leuchtend, „aber ein Lüneburger Kind? — das kann jeder sagen." „Aber nicht beweisen, Kaspar Rulle! ich bin Gilbrecht, der zweite Sohn des ehrsamen Böttchermeisters Gotthard Henneberg in der Roten Halmstraße." „Ter Gilbrecht bist du? zeig' mal her! — ja, die Nase ist's, und weil du mich kennst, will ich's glauben." „Ihr laßt uns doch ohne Handwerkszeichen eintreten, nicht wahr? für den da sage ich gut," bat Gilbrecht. Der Alte zauderte, dann aber sagte er: „Vorwärts; geht in Gottes Namen hinein mit eurem Sack und Pack und tut eure Pflicht und Schuldigkeit, sonst soll's euch nicht gut gehen!" Nun leuchtete er den beiden durch das dicke Torgewölbe bis zur Wachtstube an der Stadtseite, wünschte ihnen gute Herberge und ging hinein. 2. Im letzten Dämmerschein des Tages schritten die beiden Gesellen durch die nächste Gasse, und an der Ecke der Grapengießergasse sprach Gilbrecht: „Geh diese Straße hinab an drei Querstraßen vorbei, dann kommst du zur Herberge der Schusterknechte; das Herbergsschild hangt groß genug in die Straße hinein, kannst gar nicht fehlen, wenn du die Augen aufmachst. Und viel Glück! laß dich umschauen, und wenn du Arbeit gesunden hast und eingeehrt wirst, so komme ich und trinke mit." — Bald klopfte Timmo in der Herberge an die Stubentür, trat ein und sagte: „Schönen guten Abend, Frau Mutter! ist der Herr Vater nicht da?" Die er so begrüßte, war eine ältere, aber noch rührige Frau. „Der Herr Vater ist nicht zu sprechen," sagte sie, „er hat sich zuschanden gemacht und liegt zu Bett: aber die Herbergsmutter hat auch noch keinem ehrlichen Schusterbrecht ein Bett ausgerissen." „So wollt' ich Euch ganz sreundlich angesprochen haben, Frau Mutter," sagte Timmo, indem er sich mit geschlossenen Hacken vor sie hinstellte, den Hut in der Hand und den Ranzen unter dem linken Arm, „von wegen des Handwerks, ob Ihr mich und mein Bündel heute wollet beherbergen, mich aus der Bank und mein Bündel unter der Bank: ich will mich halten nach Handwerks Gebrauch und Gewohnheit, wie es einem ehrlichen Schusterknecht zukommt, mit keuschem Mund und reiner Hand." „Sei willkommen wegen des Handwerks!" sagte die Alte, „lege dein Bündel unter die Bank und deinen Filz aus dem Herrn Vater seinen Tisch; ich will den Altgesellen rufen lassen, daß er dich umschaut." Timmo tat, wie ihm geheißen war, und ruhte sich. Als aber der Altgeselle kam, erhob er sich wieder, setzte den Hut auf, ging dem Eintretenden entgegen und legte feine linke Hand auf beffen rechte Schulter. Der Altgeselle machte es ebenso und sing an: „Hils Gott, Frember! — Schuster?" „Stück bavon," antwortete Timmo. „Wo streichst bit her bei dem staubigen Wetter?" „Immer aus dem Laub, das nicht mein ist." „Woraus bist bit ausgesanbt?" „Aus ehrbare Beförberung, Zucht und Ehrbarkeit." „Was ist Zucht und Ehrbarkeit?" „Hanb-werks Gebrauch und Gewohnheit." „Wann fängt biefelbe an?" „©obalb ich meine Lehrjahre ehrlich und treu ausgestanben." „Wann enbigt sich selbige?" „Wenn mir der Tod das Herz abbricht." „Was trägst bu unter beinem Hut?" „Eine hochlöbliche Weisheit." „Was trägst bu unter beiner Zunge?" „Eine hochlöbliche Wahrheit." „Was srommt unserm Hanbwerk?" „Alles, was Gott weiß und ein Schuft erg eselle." Nun nahmen sie beibe den Hut ab, der Alt-geselle reichte dem Freniben die Hand und sprach: „Sei willkommen wegen des

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 60

1913 - Langensalza : Beltz
00 Bonifatius, der Apostel der Deutschen. ?) W r e der g r e ise M i s s i on ar noch einmal an die Statte ferner ersten Wirksamkeit zurückkehrte ^ r 1 k^domfatius sah, wie sein Werk in Deutschland so herrlich gelungen war erfüllte ihn der brennende Wunsch, das Bekehrungswerk noch einmal en l^orrigen heidnischen Friesen zu wagen. Seine Freunde baten ihn er möge die weite Reise nicht unternehmen. Sie waren besorgt es würde chm bei dem wüden Heidenvolke jetzt nicht besser ergehen als früher' Doch der greife Erzbischof gmg von femem Entschluß nicht ab. Er wollte nicht eher ruhen, bis jenes heidnische Volk aus der Finsternis des Heidentums erlöst wäre Der Tag der Abreise war herangekommen. Die Bischöfe, viele Mönche Printer und Christen hatten sich am erzbischöflichen Palast in Mainz einge- 2 Ü? T b^..f esen ppb^chofs zu empfangen und diesem für die gefahr- 01 f ^lse Gluck und Erfolg zu wünschen. „Haupt an Haupt standen die Leute draußen gedrängt; aber es war eine feierliche Stille, bekümmert schauten alle oreln^Tranen sah man in vielen Augen. Von den Stufen des Palastes hoben die Schiffsleute das Reisegerät; vier trugen die Truhe des Herrn mit seinen Büchern zu dem Rhemschiff, dessen Wimpel unter dem Kreuzeszeichen lustig im Morgenwinde flatterte. Und bei jedem Stück, das die Männer zum Rheine schafften,gmg ern banges Summen und Seufzen durch die Menge. Da trat der Erzbischof aus dem Palast heraus. Alle Anwesenden sanken auf die Knie und Bomfatius erteilte ihnen den Segen. Dann schritt er hinab zum Strom' gefolgt von elmgen Getreuen. Hinterher wogte die unübersehbare Volks^ ™enöe: Die Schiffer lösten die Seile, und rheinabwärts schwebte das Schiff. Am Ufer lag das Volk auf den Knien und sah dem Fahrzeug nach, bis es Ahnen Ts 9un0 be§ Stromes verschwand." (Nach Gust. Freytag, Die Überschrift? Zusammenfassung: Die Ausreise. 2. Nach glücklicher Fahrt kam Bonifatius mit der kleinen Schar seiner Getreuen und Helfer in ^riesland an. Mit jugendlichem Eifer verkündete er den Jtomen Christi. Die Götzenaltäre ließ er vernichten und Kirchen und Kapellen bauen wie er es vordem in Deutschland getan. Zn seiner Freude kamen viele Heiden zu chm und begehrten die Taufe. Als er wieder einmal eine ^char gläubiger Heiden gesammelt hatte, bestimmte er einen Sonntag, an dem er sie taufen und einsegnen wollte. Die festgesetzte Stunde nahte heran. Cs war früh am Morgen. Die Sonne war gerade über den Horizont gestiegen, und die Wolken leuchteten rosig. Da wurde das Tor der Niederlassung hastig cmfgerissen Eine große Schar Friesen stürzte herein; Speereisen und tuetße Schilde blinkten. Das waren keine Bekehrten; wilde Heiden waren es, die den christlichen Predigern zürnten, weil sie ihnen ihre Götzenaltäre zerstört hatten und ihre Volksgenossen vom heidnischen Glauben abtrünnig machten! Die Mannen des Erzbischofs stürzten bewaffnet aus ihren Zelten, erhoben einen Kriegsschrei und wollten die Eindringlinge zum Tor hinaus-trewen. Ein verzweifeltes Vorhaben, denn die Heiden waren ihnen an Zahl weit überlegen. Bonifatius hatte das Getümmel vernommen und kam mit dem Gebetbuche in der Hand aus seinem Zelte geschritten. „Höret das Gebet des Herrn!", sprach er zu den ©einigen. „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, sondern mit Gutem! Tut ab Krieg und Kampf, denn der Tag ist gekommen, den wir lange ersehnten; heute lohnt der große Gott des Himmels semen Getreuen. Wir gehen jetzt ein zu der himmlischen Halle und treten

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 26

1913 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen im Kampfe mit den Römern. feit und Gewalt. Blutige Eroberungskriege unternahm er nicht. Er war mit den Deutschen freundlich, lud ihre Fürsten und Großen zu Gastmählern ein und schenkte ihnen römische Waffen, kostbare Gewänder und Schmuckgegenstände. Oft sammelte er germanische Jünglinge um sich und erzählte ihnen von den Herrlichkeiten und dem fröhlichen Leben und Treiben in der römischen Kaiserstadt und von dem blauen Himmel Italiens. Da entstand bei vielen der Wunsch, das herrliche Land mit eigenen Augen zu schauen. So traten viele Jünglinge in römische Kriegsdienste; manche vornehme Germanen wurden vom Kaiser Augustus zu römischen Rittern ernannt. Als Römer kehrten sie in ihr Vaterland zurück. Tiberius ließ auch römische Kaufleute nach Deutschland kommen. Sie zogen von Hof zu Hof, von Dorf zu Dorf und verkauften kostbare römische Schwerter und Gewänder. Manche von den fremden Händlern blieben im Lande und siedelten sich bei den römischen Festungen und Standlagern an. Sie pflanzten Weinberge und umgaben ihre Gehöfte mit Obstgärten. Vertiefung. Welches Ziel verfolgte Tiberius? (Er wollte keine neuen Eroberungen machen, sondern in dem gewonnenen Lande deutsche Macht und deutsches Wesen verdrängen und durch Einführung römischer Sitten und Gebräuche die Herrschaft der Römer stärken.) Wie suchte er die Deutschen an römisches Wesen und an die Fremdherrschaft zu gewöhnen? Ob die Freundlichkeit, mit der er den Deutschen begegnete, eine ehrliche und aufrichtige war? (Nein, dadurch suchte er die Unterworfenen zu überlisten.) Welchen Erfolg hatte er? („Die Deutschen fanden Gefallen an dem fchönen Leben der Römer, an ihren Waren, Waffen, Kleidern und Schmuckgegenständen. Sie ahmten die römischen Sitten und Gebräuche nach, lernten auch die römische Sprache. Ihr schlichtes, deutsches Wesen vergaßen sie, ja, manche sahen wohl gar verächtlich auf die Volksgenossen herab, die den Sitten und Tugenden der Väter treu blieben.") So beschleunigten die Deutschen selbst ihre Unterwerfung. Überschrift? Zusammenfassung: Wie Tiberius das Werk der Unterjochung mit List und Schlauheit fortsetzt. 5. Wie d i e Römergefahr aufs höchste stieg. Der Kaiser Augustus war mit der Art und Weise, wie Tiberrns die Römerherrschaft in Deutschland ausbreiten wollte, gar nicht zufrieden. Er glaubte sogar, sein Feldherr wollte sich selbst zum Herrscher in Deutschland machen. Deshalb rief er ihn nach Rom zurück. Nun wurde V a r u s zum Oberbefehlshaber in Deutschland ernannt. Er war vorher römischer Statthalter in Syrien gewesen. Dortzulande hatte er sich sehr unliebsam gemacht, indem er mit rücksichtsloser Strenge waltete und den Bewohnern hohe Steuern auferlegte. In Deutschland trieb er es nun gerade so. Er wollte das Volk mit einem Male umwandeln. Er behandelte die Germanen herrisch und erpreßte von ihnen wie von Untertanen Steuern. Die freien Deutschen waren darüber erbittert. Nicht einmal ihren einheimischen Häuptlingen und Königen hatten sie Steuern zu zahlen brauchen, und jetzt wollte sie der fremde Statthalter dazu zwingen. Und er zwang sie

7. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 45

1913 - Langensalza : Beltz
Chlodwig. 45 Hunnenzug. 1. Finsterer Himmel, pfeifender Wind, wildöde Heide, der Regen rinnt, von fern ein Scbein wie ein brennendes Dorf, mattdüsterer Glanz auf den Lachen im Torf. 2. Da plötzlich ein stampfendes, dumpfes Geröll wie drohenden Wetters steigender Groll, und lauter und lauter erdröhnt die Erde vom stürmischen Nah'n einer wilden Herde. 3. Ein Hunnenschwarm mit laut jauchzendem Rus! Dumpf donnert und poltert der Rosse Hns, es erbebt die Heide, der Schlamm spritzt auf an den dolchbehangenen Sattelknauf. 4. Ein köcherumrauschter, gewaltiger Schwarm, hell klirren die Spangen am Sattel und Arm, das Haupt geneigt auf die struppige Mähne, die braune Faust an gespannter Sehne. 5. Durch den rauschenden Regen wild gellt ihr Schrei, immer mehr, immer neue jagen herbei von der heimatlosen, unzählbaren Schar, der der Sattel Wiege und Sterbebett war. 6. Da endlich die letzten vom Völkerheer — zerstampft und zertreten die Heide umher, ein letztes Wiehern im Wind — als Spur aus dem schwarzen Schlamm ein Riemen nur. 7. Finsterer Himmel, pfeifender Wind, wild öde Heide — der Regen rinnt, von fern ein Schein wie ein brennendes Dorf und düsterer Glanz auf den Lachen im Torf. (Münchhausen.) Das Begräbnis Attilas. (Schülerarbeit.) Am Fuße der Karpathen hören wir ein dumpfes Geheul. Als wir näher hinzu treten, sehen wir eine große Menge Volks, welches den berühmten Eroberer Attila beweint. Es sind Hunnen. Sie sind von gedrungenem Körperbau, haben ein breites Gesicht mit schief liegenden Augen. Kein Bart wächst auf der von Narben zerrissenen Haut. Zum Zeichen der tiefen Trauer und des Schmerzes haben sie sich das lange Haar abgeschoren und das Gesicht und den Leib blutig geritzt. Der Abend naht mittlerweile heran. Die Kriegsgefangenen müssen ein tiefes Grab graben. Der Leichnam des großen Eroberers wird in drei Särge gelegt, in einen goldenen, einen silbernen und in einen eisernen. Unter furchtbarem Klagegeheul senken ihn die Hunnen in die Gruft. Dann werden die Gefangenen unter schauerlichen Gesängen niedergemacht, damit sie das Grab nicht verraten können. Als das geschehen ist, füllen die Hunnen die Becher mit Wein und halten das Totenmahl. Man hört noch bis tief in die Nacht hinein das Jauchzen der betrunkenen Zecher. 5. Chlodwig. A. Die Gründung des Frankenreichs. Ziel: Wie sich int Westen Europas ein neuer germanischer Volks stamm zu großer Macht emporschwingt. Wir wissen es bereits: es waren die Franken. Sie waren derjenige

8. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 181

1913 - Langensalza : Beltz
Die deutsche Stadt im Mittelalter. für den Handel zwischen Italien und Deutschland. Ter Hauptmarkt im Osten war Erfurt. In der Hohenstaufenzeit erblühte auch die prächtige Donaustadt Wien. Kaiser Barbarossa hatte eine ganze Reihe von Städten mit Vorrechten ausgestattet, sodaß sie von den Stadtherren ganz unabhängig wurden und unmittelbar unter dem Kaiser standen. Sie wurden dadurch zu freien Reichsstädten. Worms und Lübeck waren die wichtigsten. Auch König Rudols hat verschiedenen Städten Schutzbriefe gegeben und in ihnen aus diese Weise eine Stütze gegen die übermächtige Fürstengewalt und willkommene Geldgeber für ferne Kriegszüge gewonnen. Der größte deutsche Städtegründer aber war Heinrich der Löwe; er hat besonders vier Städte zu hoher Blüte gebracht: Lübeck, München, Hannover, Braunfchweig. Diese letzten drei waren bis dahin noch armselige Dörfer gewesen. Heinrich erhob sie zu Städten: namentlich München entwickelte sich zusehends, als "der mächtige Welse Brücke, Markt und Münze dorthin legte. Allen den Städten schenkte er große Freiheiten und selbständige Verwaltung, dem „nordischen König" machten es die andern Landesfürsten nach; jeder, auch der kleinste Landesherr, wollte sein Städtchen haben; aber nicht jeder wollte den Landstädten die Rechte gewähren, wie es der Kaiser, Heinrich der Löwe und auch Albrecht der Bär getan hatten. Die meisten Landesherren wollten aus ihren Städten auch weiter Nutzen ziehen, und sie behielten deshalb das Markt- und Zollrecht für sich und ließen die Städte durch Stadtvögte verwalten. Der Stadtvogt wohnte mit einer Anzahl landesherrlicher Dienstmannen aus der Stadtburg. Sie waren feine Schreiber, Rechner, Steuererheber und Polizisten. Im Namen des Stadtherrn sprach der Vogt Recht und zog Zölle, Markt- und Brückengelder ein. Aber das Regiment der abhängigen Stadtvögte dauerte in den meisten Städten nicht lange. Die Stadtherren brauchten Geld und mußten sich solches oft von den Bürgern in Form von Abgaben erbitten. Biele Städte kauften sich überhaupt ganz frei. Sie sagten dem Stadtherrn: „Wir wollen dir gleich eine bedeutende Geldsumme geben, wenn du uns dafür die Stadtburg am Marktplatze abtrittst und uns die Marktgelder und Zölle einziehen läßt und wenn du uns das Reckt gibst, das Stadtgericht abzuhalten." Der Stadtherr dachte: „Soviel Geld wie es mir hier auf einmal angeboten wird, kann ich mein Lebtag aus Zöllen, Märkten und Brückenabgaben nicht gewinnen." So ging er auf den Handel ein, und die Städter waren eigene Herren geworden. Die angesehensten Bürger waren die Kaufleute, welche durch den Handel, der sich bis nach Italien und tief nach Rußland hinein erstreckte, reich geworden waren, und die Adligen, die früher als reisige Dienstmannen des alten Stadtherm die Stadt verteidigten und verwalteten. Diese beiden Bürgergruppen verschmolzen zu einem Stande, den Geschlechtern. Aus diesem Stadtadel wählte die Stadt ihre Bürgervertretung, den Stadtrat. Er führte alle Geschäfte für die Stadt, welche vordem der Stadtvoat für den Stadtherrn besorgt hatte. Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Städte selbständige Gemeinwesen wurden. b) Das Stadtgericht. Wenn Gericht gehalten wurde, dann traten außer den Ratsherren die Schössen zusammen. Die Schössen waren die eigentlichen Urteilssprecher. Nach welchen Grundsätzen sprach man nun Recht? Wir wissen noch, daß in der Zeit Karls des Großen jeder Stamm, jedes Volk sein eigenes Recht hatte. Damals gab es z. B. ein fränkisches Volksrecht, ein alemannisches Volksrecht, ein sächsisches Volksrecht. Die Gerichtsbarkeit stand allein dem Könige zu; er ließ

9. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 182

1913 - Langensalza : Beltz
182 Die deutsche Stadt im Mittelalter. sie durch seine Beamten, die Gaugrafen und Sendboten, ausüben. Mit der Zeit waren die großen Lehnsherren selbst Grundherren geworden, und da begann sich das Gerichtswesen zu zersplittern; die Gerichtsbarkeit ging auf die Herzoge, Bischöfe, Mark- und Burggrafen über. Sie setzten in ihren Gebieten Vögte ein, welche die Gerichtsbarkeit im Namen ihrer Landesherren übten. So gab es nun neben den königlichen Gerichten in den Pfalzstädten die herzoglichen, bischöflichen, markgräflichen, gräflichen und städtischen Gerichte. In den bischöflichen Städten übte der vom Bischof eingesetzte Vogt die Gerichtsbarkeit aus. Er ernannte dann noch einen Unterrichter. Das war der Schultheiß, der dem Stadtadel angehörte. Die Urteilssprecher oder Schöffen wurden aus der Stadtgemeinde gewählt. Als dann die Städte sich von den Grundherren freimachten, ging auch die städtische Gerichtsbarkeit ganz in städtische Gewalt über. Der Schultheiß wurde Vorsteher des Stadtrats und Oberrichter im Stadtgericht. Die Grundsätze, nach denen man Recht sprach, waren aus den alten Volksgerichten entnommen und seit dein 13. Jahrhundert in besonderen Rechtsbrechern aufgezeichnet, dem Sachsenspiegel, Schwabenspiegel und Deutschspiegel. Ju ganz Nord- und Mitteldeutschland war das im Sachsenspiegel von dem anhaltischen Ritter Eike von Repgow um 1200 auf der Burg Falkenstein im Harz aufgezeichnete fächsifche Volksrecht zur Anerkennung gekommen. Es hat sich bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts behauptet. „Die Stadt Lüneburg besaß von diesem Buche eine sehr kostbare Pergamenthandschrift. Dieses Buch lag heute aufgeschlagen in der Gerichtslaube des Rathauses zu Lüneburg auf einem Tische, hinter welchem ans hohem Stuhle der Schultheiß, Herr Georgius von Elebek saß, um mit dem weltlichen Schwerte des Kaisers Gericht zu halten nach altem Sachsenrecht. Es war aufgeschlagen die Stelle: Alle Mörder und alle, die den Pflug, Mühlen, Kirchen ober Kirchhöfe berauben, Verräter und Mordbrenner, die soll man alle radebrechen. Auf einer Bank zur Rechten des Schultheißen saßen die Schöffen und auf der andern Seite die Ratsherren. Außerdem waren viele Geschlechterherren und sämtliche Amtsmeister, im ganzen weit über hundert Männer, in der Laube. Die Stunde war gekommen, gerechtes Gericht zu hegen. Es war hoch am Tag, die allsehende Sonne schien. Der Richter bedeckte das Haupt, zog sein Schwert aus der Scheide und legte es quer über den geöffneten Sachsenspiegel. Dann gebot er Frieden, und auf feinen Wink führte der Fronbote die von reisigen Knechten bewachten Gefangenen herein. Nun nahm der Schultheiß den Zeugen den Eid ab, daß sie die Wahrheit sagen würden. Dann trat der Fronbote an die Schranke und erhob die Klage, und die Verhandlungen begannen. Am Schlüsse derselben wandte sich der Schultheiß zu den Schöffen und sprach: ,Stehend spricht man Urteil, sitzend findet man Urteil. Schöffen, findet das Urteil, wie ihr es am besten wißt; ihr leidet darum keine Not. Schössen auf der Bank, ich frage euch um euer Urteil!4 Nach kurzer, flüsternder Beratung sprachen die Schössen ein einstimmiges , Schuldig'. Da erhob sich der Schultheiß von feinem Sitze, entblößte das Haupt und tat feinen Spruch. Drei Angeklagte verdammte er zum Tode durch das Rad, einer wurde an Leib und Gut friedlos gelegt und auf ewige Zeiten aus der Stadt

10. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 241

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation« 241 lehrern allezeit gute Freundschaft und lud sie, weil er gelehrte Leute sonderlich liebte, im Jahre etliche Male um des Sohnes willen in sein Haus zu Gaste." Die Erinnerungen, welche Luther später aus seiner Schulzeit aufgezeichnet hat, waren auch nicht sonderlich erfreulich: „Wir sind in unsern Schulen gemartert worden und haben doch nichts gelernt durch so viel Stäupen, Zittern, Angst und Jammer. Ich bin einmal an einem Vormittage fünfzehnmal nacheinander gestrichen worden." Vertiefung. Luther spricht mit Hochachtung von seinen armen Eltern, welche sich im Schweiße ihres Angesichts abplagten, um sich redlich durch die Welt zu schlagen. Im Elternhause und in der Schule war damals die Zucht sehr st r e n g. Wir hören die Folgen der allzuharten Strenge aus Luthers Munde: Das Kind wurde eingeschüchtert und zuweilen seinen Erziehern im Herzen entfremdet. Die Eltern bedachten nicht, daß das Maß der Strafe sich nicht allein nach dem Vergehen, sondern auch nach der Eigenart, der Anlage des Kindes zu richten hat. In der Schule waren körperliche Züchtigungen das allgemeine Strafmittel. Heute ist die Zucht in Elternhaus und Schule eine viel mildere. Eure Eltern und Lehrer sehen es am liebsten, wenn sich körperliche Züchtigungen gänzlich vermeiden lassen. Diese sind das allerletzte Strafmittel, das nur in den schlimmsten, hartnäckigsten Fällen zur Anwendung kommt. Und wir möchten wünschen, daß körperliche Strafen gar nicht mehr nötig wären. Freilich liegt das in erster Linie in eurer Hand. Ein braver, folgsamer, ehrlicher Schüler weiß genau, daß er es mit dem allerletzten Strafmittel nie zu tun bekommt. Überschrift? Znsammfassung: Luthers Erziehung im Elternhause. 2. Auf dem Gymnasium. Als Luther vierzehn Jahre alt war, schickten ihn die Eltern auf eine berühmte Schule nach Magdeburg. Nach einem Jahr brachten sie ihn aufs Gymnasium nach Eisenach. Hier wohnten der Mutter Verwandten, und die Eltern hatten wohl gehofft, Martin würde von ihnen unterstützt werden und hätte doch einen Anhalt in der fremden Stadt. Aber die Verwandten waren selbst sehr arm. Luthers Vater ließ sich die Arbeit blutsauer werden, um das Schulgeld und den Unterhalt seines Sohnes zu bezahlen. Aber trotz aller Anstrengungen konnte er nicht alles heranschaffen. Martin suchte sich deshalb einen ^eil seines Unterhalts selbst zu verdienen, indem er sich den Singschülern anschloß und mit ihnen an bestimmten Nachmittagen in der Woche vor den Häusern fromme Lieder sang. Es war um die Zeit kurz vor Weihnachten. „Auf der Erde lag fußhoher, knirschender Schnee. Mitten in der Straße standen vier größere Knaben. Sie trugen samtne Schülermützen und lange dunkle Mäntel. ö Eine Anzahl kleinerer Kinder, Mädchen und Knaben, standen um die vier herum. Jeder von diesen stützte einen langen Stock, an welchem oben eine kleine Stallaterne hing, auf den Schnee. Die Laternen beschienen Pelzkappen und Luchmützen, rote Nasen und blaue Backen, glänzende Augen und tief versteckte Hände. v „ Die vier großen Knaben stellten sich zusammen, und alsbald sangen vier helle Stimmen: Ratgebern. Reiniger, Geschichte, Teil 1. 2. Aufl. i«
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